Kupfer im Trinkwasser - Keine Gefahr für Säuglinge

Eine überhöhte Belastung des häuslichen Trinkwassers mit Kupfer gilt seit vielen Jahren als mögliche Ursache für frühkindliche Leberschäden.

Trinkwasser in bester Qualität für die ganze Familie

Zur Klärung dieses Zusammenhangs förderte das Umweltbundesamt eine umfangreiche Studie des Zentrums für Arbeits- und Umweltmedizin der Georg-August-Universität Göttingen.

Das wichtigste Ergebnis der Studie:

Auch wenn für die Zubereitung von Trockenmilch für einen Säugling Trinkwasser zum Einsatz kommt, das Kupfer enthält, besteht keine Gefahr, dass der Säugling Schädigungen an der Leber erleidet – vorausgesetzt, der Gehalt an Kupfer übersteigt nicht den Kupfergrenzwert (Wochenmischwert) der Trinkwasserverordnung Stand 2. Änderungsverordnung 2012.

Das ist allein schon dann zuverlässig gewährleistet, wenn die Eltern auf Trinkwasserhygiene im häuslichen Umfeld achten – und zum Anrühren der Trockenmilch immer nur frisch abgelaufenes Trinkwasser verwenden.
Diese Vorsichtsmaßnahme zur Trinkwasserhygiene am Wasserhahn ist grundsätzlich empfehlenswert, wenn es um die Zubereitung von Nahrung für einen Säugling geht – unabhängig von der Beschaffenheit der Trinkwasserleitungen. Auch bei der allgemeinen Zubereitung von Lebensmitteln ist man mit dieser Strategie auf der sicheren Seite, um die Trinkwasserhygiene in der eigenen Küche zu verbessern und eine mögliche Kupferbelastung einzudämmen.

Woher kommt das Kupfer?

Die Ursache für Kupfer im Trinkwasser ist bekannt: Es kann in nennenswerten Mengen als Korrosionsprodukt ins Trinkwasser gelangen – vor allem dann, wenn das Trinkwasser in kupfernen Hausinstallationen längere Zeit steht. Wird dieses Wasser dann zum Anrühren von Trockenmilch verwendet, nimmt der Säugling mit der angerührten Milch Kupfermengen auf, die höher sind als vom kindlichen Stoffwechsel benötigt. Doch dass selbst diese Mengen nicht giftig sind, haben die Forscher mit der Studie jetzt bewiesen.

Die Studie im Detail

In mehreren tausend Haushalten Berlins sowie Göttingens und Umgebung prüften sie, ob Säuglinge, die nicht gestillt, sondern für längere Zeit unter Verwendung von mit Trinkwasser angerührter Trockenmilch ernährt wurden, an „kupferassoziierter frühkindlicher Leberzirrhose“ erkranken könnten.

Zu diesem Zweck untersuchten sie in 1.674 niedersächsischen Haushalten sowie in 2.619 Haushalten Berlins das Leitungswasser auf Kupfer. Außerdem ermittelten sie, welche Kupfermengen von Säuglingen mit der angerührten Trockenmilch aufgenommen worden waren. Mehrere hundert Säuglinge, die wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum Kupferkonzentrationen zwischen 0,8 Milligramm pro Liter (mg/l) bis 3,3 mg/l in der Fläschchenmilch ausgesetzt waren, wurden klinisch-diagnostisch, teils auch klinisch-biochemisch auf die Möglichkeit einer Frühschädigung der Leber durch Kupfer untersucht.

Bei keinem Säugling wurden Anzeichen einer Leberfunktionsstörung diagnostiziert, die auf die Aufnahme von Kupfer mit Trinkwasser zurückzuführen gewesen wäre. Auch die statistische Auswertung der individuellen klinisch-biochemischen Parameter lieferte keinerlei Hinweis auf eine (Früh-)Schädigung der Leber durch Kupfer. In einigen Haushalten war der Stagnations-Richtwert der noch bis Ende 2002 gültigen Trinkwasserverordnung von 1990 in Höhe von 3 mg/l im Tagesmittel erreicht oder sogar überschritten.

Schon seit 1. Januar 2003 muss laut Trinkwasserverordnung an den Entnahmestellen des Trinkwassers im Haushalt im Wochenmittel sogar ein Grenzwert von nur 2 mg/l Kupfer eingehalten werden. Dieser Grenzwert hat bis heute Gültigkeit. Unter dem Aspekt der Vorsorge erscheint zwar auch dieser Wert noch zu hoch. Dennoch ist die gesundheitliche Sicherheit nicht beeinträchtigt, sofern er eingehalten wird. Selbst seine gelegentliche Überschreitung birgt kein Gesundheitsrisiko. Dies bestätigen die nunmehr verfügbaren epidemiologischen Daten erstmals auf wissenschaftlicher Grundlage.

Trinkwasser-Check durch Experten

Um eine mögliche Belastung des eigenen Trinkwassers durch Kupfer besser einschätzen und mehr Sicherheit gewinnen zu können, ist es ratsam, einen Trinkwasser-Check durch einen Experten durchführen zu lassen. Kompetente Untersützung bietet hier der Fachmann für Sanitär, Heizung und Klima. Der passende Fachbetrieb in Ihrer Nähe ist über die Handwerkersuche zu finden.

Fazit: Tipps zur Trinkwasserhygiene

Aus Gründen der allgemeinen gesundheitlichen Vorsorge gelten für die Trinkwasserhygiene folgende Empfehlungen von Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung:

  • Verwenden Sie zum Zubereiten von Nahrung für einen Säugling nur frisches Trinkwasser!
  • Lassen Sie abgestandenes Wasser deshalb vorher kurz aus der Leitung ablaufen, denn frisches Wasser ist belastungsärmer. Sie erkennen es daran, dass es kühler aus der Leitung kommt als das abgestandene Wasser. Die dafür zusätzlich gebrauchte Wassermenge ist gering und kann anderweitig verwendet werden, z.B. als Gießwasser für Blumen.

Jetzt durchklicken: Die Abfragestrecke zur Wartung der Trinkwasserinstallation des Serviceportals SHK.

Weitere Informationen:

Nachstehend finden Sie einen weiterführenden Artikel zum Thema, eine Kurzfassung der Studie „Epidemiologische Untersuchung zum Risiko frühkindlicher Lebererkrankungen durch Aufnahme kupferhaltigen Trinkwassers mit der Säuglingsnahrung“ zum Download und den Link zur ausführlichen Darstellung der gesamten Studie.

Der passende Fachbetrieb in Ihrer Nähe ist über die Handwerkersuche zu finden.