Moderne Armaturen fürs Bad

Vom einfachen Wasser- zum eindrucksvollen Wohlgefühlspender

Was Philippe Starck, Antonio Citterio und Phoenix Design gemeinsam haben? Sie alle beschäftigten sich mit Wasserhähnen und machten aus ihnen das, was sie aktuell sind: kleine Wunderwerke. Der einfache Wasserspender von früher setzt nun als moderne Armatur das Wasser eindrucksvoll in Szene und bringt Wohlgefühl und Stil ins Bad; egal, ob in optischer Anlehnung an eine historische Wasserpumpe oder zeitgemäß mit softer Form und geraden Linien gleichermaßen weich und puristisch interpretiert. Da gerät man beim Blättern in Herstellerprospekten oder Durchklicken von Galerien im Internet ganz schnell ins Schwärmen.

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Entsprechend der erhöhten Aufmerksamkeit, die der Armatur zuteilwird, schießt die Zahl der gebotenen Modelle und Modifikationen für die unterschiedlichen Zapfstellen nach oben. Wie viele es derzeit gibt, lässt sich nicht genau beziffern. Was in jedem Fall zählt, erklärt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), sind echtes Design in guter Qualität und zunehmend emotional gefärbte Wasseranwendungen. Das Wasser als Naturelement zu spüren und es beileibe als Mittel zu mehr Gesundheit zu nutzen, gehörten zu den Vorhaben, die sich in den eigenen vier Wänden allein im Badezimmer realisieren ließen. Moderne Armaturen gäben quasi alles, damit der Plan „gesundheitsorientiertes Bad“ voll aufgehe.

Dass das Bad als Gesundbrunnen nach dem altersgerechten und möglichst barrierefreien Bad durchaus zum nächsten realen Markttrend werden kann, attestiert die vom Bonner Dachverband in Auftrag gegebene forsa-Basisuntersuchung „Die Deutschen und ihre Bäder“. Nach der im September 2017 veröffentlichten Studie ist das „ideale Bad“ jetzt schon für 41 % der Bevölkerung gesundheitsfördernd. Dieser Wert steigt mit zunehmendem Alter: bei 65- bis 74-Jährigen auf 51 % und bei über 75-Jährigen auf 60 %.

Organisch, dynamisch gerundet und soft

Passend zur Strömung, Wasser als wesentlichen Stimmungsträger einzusetzen, werden laut VDS-Prognose in den nächsten Jahren Modelle den Markt erobern, die grundlegend bei der Natur Maß nehmen. Wer genau hinschaue, stoße in den Ausstellungen der Badprofis längst auf organische, dynamisch gerundete Armaturenlinien, die Steine und Äste als stilbildende Vorbilder zitierten, fließende Übergänge zwischen Griff(en) und Körper schafften und, ja, sogar wie ein gebogener Zweig erhöht aus der Mitte des Beckens ragen. Und selbst streng geometrische, kantige Armaturen haben aus ergonomischer Sicht Softies zu sein.

Auch die Tatsache, dass coole Formen durch Metall-Oberflächen plötzlich viel wärmer und authentischer wirken, lässt sich an Armaturen prächtig veranschaulichen. Naturnahe Materialien wie Gold, Rot- oder Rosé-Gold, Messing, Nickel, Stahl und Platinum vorwiegend in mattem Finish setzen atmosphärische Ausrufezeichen. On top gibt es Eleganz und dezenten Luxus. Darüber hinaus kommen mit Blick auf die Gestaltung historische Anleihen zum Zug, speziell dann, wenn das Bad in einen idyllischen Rückzugsort aus der lauten Metropole verwandelt werden soll. Selbstverständlich steckt in den gefragten Klassikern nur gegenwärtige Technik.

Wasser ergießt sich als Vorhang, fließt netzförmig oder umspült filigran

Immer mehr an Bedeutung gewinnen etwa außergewöhnliche, individuelle Strahlarten. Wie die Experten von Gutes Bad, dem Online-Ratgeber der VDS, ausgemacht haben, sind diese nämlich nicht länger nur den Brausen in der Dusche vorbehalten. Neueste Strahlformer am Auslauf tragen dazu bei, dass Wasser sich als hauchdünner breiter Strahl gleich einem Vorhang ins Waschbecken ergießen kann. Oder sie lassen es netzförmig in feine einzelne, ineinander verschränkte Strahlen aufgeteilt fließen. An anderer Stelle wiederum besprühen und umspülen viele filigrane Einzelstrahlen die Hände wie eine Regendusche in Kleinformat und schenken einfach ein fabelhaftes Gefühl.

Weil speziell im Badezimmer dem einen Trend nicht gleich im Jahr darauf ein nächster folgt, dürfte der sogenannte Hebelgriff als Bedienelement der Armatur noch lange erhalten bleiben. Neuerdings wird er von den Entwicklern, so eine weitere Beobachtung, gerne seitlich angeordnet – nicht zuletzt, weil beim Schließen mit nassen Händen der Auslauf trocken und sauber bleibt. Alternativ zum Griff lässt sich der Wasserfluss durch Knopfdruck starten bzw. stoppen. Dieses Patent erweist sich bei schmutzigen Händen ebenfalls als sehr praktisch. Die vergleichsweise recht junge Technologie lockt darüber hinaus mit einem Argument für Barrierefreiheit: Bei steifen Fingern etwa könnten Handrücken oder Unterarm zum Öffnen oder Schließen verwendet werden.

Mehr Komfort und Flair durch Sensoren und Licht

Individuellen Komfort versprechen Modelle mit Sensoren. Nähert man sich ihnen, sprudelt automatisch und ganz ohne Berührung Wasser in voreingestellter Wunschtemperatur. LED-Ringe oder -Leuchtbänder geben dabei eine visuelle Rückmeldung zur aktuellen Einstellung. Im Großen und Ganzen dürften vor allem diejenigen Armaturen-Lösungen mit Licht ihre Stellung weiter ausbauen, die neben größerem Flair wichtige Orientierungshilfe anbieten – wie das Modell, das in zwei Stufen reagiert: Nähert man sich ihm, wird das Licht der LED-Anzeigen aktiviert. Gleichzeitig leuchtet der Auslauf, in diesem Fall eine Glasplatte, sanft auf. Sobald auch die Hände nahe genug am Infrarotsensor sind, fließt das Wasser hell illuminiert.

Ein Ausgleich zur berührungslosen „Methode“ ist und bleibt einmal mehr in dieser Saison jene aufsehenerregende Armatur, die in ihrem offenen gläsernen Auslauf Wasser kräftig wirbeln lässt. Und das sogar auf sparsame Art und Weise: Lediglich vier Liter pro Minute strudeln durchs Glas. Doch nicht nur High End-Entwürfe, sondern auch Einsteigermodelle setzen auf nachhaltige Technologie, indem beispielsweise bei neutraler, mittiger Griffstellung ausschließlich Kaltwasser kommt. Auf diese Weise füllt sich das Leitungssystem nicht unnötig mit Warmwasser, und Durchlauferhitzer oder Umwälzpumpen müssen nicht extra anspringen. Dadurch sowie nicht zuletzt durch den geringeren Warmwasserverbrauch sinken Energiebedarf und CO2-Ausstoß. Ein Gedanke, der definitiv für reichlich Wohlgefühl sorgt.

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