Wenn das Abwasser in den Keller fließt ...

Schutz vor Rückstau bei starkem Regen

Problem Abwasser

Regelmäßige Inspektion: Eine Hebeanlage fördert Abwasser aus tiefliegenden Gebäudebereichen. Doch für den störungsfreien Betrieb sind Wartungsarbeiten nach Checkliste erforderlich.

Blick in die Unterwelt: Für eine Inspektion ist es höchst komfortabel und zeitsparend, wenn Grundstücksentwässerung oder Zisterne gut zugänglich sind. Müssen Reparaturen ausgeführt werden, zahlen sich großzügig dimensionierte Revisionsöffnungen erst recht aus, denn Arbeiten auf engstem Raum sind meist hinderlich.

Wenn Starkregen die Kanalisation überfordert, können Abwässer zurück in den Keller gedrückt werden. Abhilfe bieten Rückstaueinrichtungen, die von Fachbetrieben des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks installiert werden

Aktuelle Informationen zur Wetterlage liefert der Deutsche Wetterdienst.

Meteorologen warnen:

Extreme Niederschläge, sogenannte Starkregen-Ereignisse, werden in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen.

Die Folgen:

Es kommt zu Rückstau in der Kanalisation. In Räume unterhalb der Rückstauebene, meist Keller oder Souterrain-Wohnungen, tritt Abwasser aus, wenn sie nicht eigens geschützt sind. Vor allem dann, wenn dort WCs, Waschbecken, Duschen oder Bodenabläufe an die Kanalisation angeschlossen sind.

Rückstauschutz

SHK-Profis empfehlen daher rechtzeitig einen Rückstauschutz einzubauen. Als absolut sicher gelten Hebeanlagen. Sie sammeln das anfallende Abwasser unter der Rückstauebene, bestehen aus Sammelbehälter, Pumpen und einer Druckleitung. Dabei heben die Pumpen das Abwasser über die Rückstauebene, sodass es von oben in die Sammelleitung abfließen kann. WC, Dusche und Waschbecken können auch bei Rückstau weiter benutzt werden.

Weniger aufwendig sind Rückstauverschlüsse, die der Fachmann in alle Abwasserrohre unterhalb der Rückstauebene installiert. Nachteil: Waschmaschine und Co. können bei einem Rückstau nicht genutzt werden.

Wasser sucht sich seinen Weg

Wasser sucht sich seinen Weg, heißt es. Hausbesitzer bekommen dies immer wieder zu spüren – und zwar nicht nur bei Überschwemmungen, sondern auch bei Starkregen, der die Kanalisation überfordert. Die Gefahr kommt dann oft von unten. Denn wenn die Abwasserkanäle gefüllt sind, drückt sich das Wasser durch die Leitungen zurück in die Häuser. Es tritt dann in allen Räumen unterhalb der sogenannten Rückstauebene aus WCs, Waschbecken, Duschen oder Bodenabläufen aus. Keller oder Souterrain-Wohnungen füllen sich dann mit einer übel riechenden braunen Brühe. Was viele Eigenheimbesitzer nicht wissen: Für sogenannte Rückstauschäden kommen Versicherungen meist nicht auf, da es technische Einrichtungen gibt, mit denen sich die Gefahr deutlich reduzieren lässt.

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) empfiehlt daher, alle Ablaufstellen, die unterhalb der Straßenoberkante liegen, mit Rückstaueinrichtungen zu sichern, die im Fall des Falles die Abflüsse zuverlässig verschließen. Die passende Rückstauschutz-Lösung findet der Fachbetrieb aus dem Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk beim sogenannten Entwässerungscheck direkt vor Ort. Hausbesitzer, die Keller und Souterrain noch nicht abgesichert haben, sollten sich in jedem Fall beraten lassen – denn sonst kann es irgendwann teuer werden.

Wenn Starkregen die Kanalisation überfordert, können Abwässer zurück in den Keller gedrückt werden. Abhilfe bieten Rückstaueinrichtungen, die von Fachbetrieben des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks installiert werden.

Vorbeugend Eigentum schützen

Extreme Niederschläge – sogenannte Starkregen-Ereignisse – können fatale Folgen haben: Keller laufen voll, Abwässer werden durch Abflussrohre zurück in Haus gedrückt, die Schäden sind immens. Damit es soweit nicht kommt, sollte vorgebeugt werden.

  • Wer in einem Überschwemmungsgebiet wohnt, sollte sich rechtzeitig beraten lassen, wie das Haus gegen Hochwasser gesichert werden kann. Dazu gehört die Abdichtung des Kellers und der Hauseingänge mit mobilen Schutzelementen. Wichtig: Heizöltanks sollten gegen Aufschwimmen gesichert sein.
  • Da die normale Hausrat- oder Gebäudeversicherung bei Schäden durch Überschwemmungen nicht hilft, empfiehlt sich eine Elementarversicherung – sofern diese für das betroffene Gebiet überhaupt angeboten wird.
  • In Kellern und Souterrainwohnungen müssen die Abflüsse mit Rückstauverschlüssen versehen sein, damit kein Wasser durch die Rohre ins Haus gelangt. Ansprechpartner ist der SHK-Profi aus dem Sanitär-, Heizungs- und Klima-Fachbetrieb. Er prüft vor Ort die Gegebenheiten und berät über geeignete Maßnahmen zur Rückstauvermeidung.