Brennwertkessel und erneuerbare Energien

Moderne Technik für Öl und Gas – kombiniert mit dem Einsatz erneuerbarer Energien – schont Umwelt und Geldbeutel.

Öl und Gas effizient nutzen und zusätzlich erneuerbare Energien einsetzen

Die Brennwertheizung kondensiert den Wasserdampf, der bei der Verbrennung entsteht, nutzt die darin gebundene Wärme – und wird so zu einem der effizientesten Heizsysteme, das derzeit verfügbar ist.

Ob Öl oder Gas: Die meisten Heizungen in Deutschland werden heute mit fossilen Brennstoffen betrieben. Der Boom der modernen Heizanlagen verwundert nicht: Gerade in Zeiten hoher Energiepreise legen viele Menschen großen Wert darauf, den Energiegehalt von Öl und Gas möglichst umfassend zu nutzen.

Kesseltausch spart Geld

Insbesondere bei Bestandsimmobilien ist der Einbau eines Brennwertkessels die einfachste und effizienteste Methode, um Energie zu sparen. Möglich wird dies durch die besondere Funktionsweise von Brennwertkesseln. Bei der herkömmlichen Niedertemperaturtechnik sind die Abgase noch 160 Grad Celsius heiß, wenn sie in den Schornstein geleitet werden. Diese Wärmeenergie geht verloren. Schornsteinfeger messen die Verluste regelmäßig nach und errechnen für moderne Niedertemperaturanlagen meist einen Verlust von sieben Prozent. Tatsächlich liegt dieser Wert jedoch noch viel höher. In Heizöl und Erdgas ist nämlich Wasserstoff enthalten. Dieser verbindet sich mit dem Sauerstoff aus der Frischluft, die beim Heizen zugeführt wird, zu Wasser. Der Wasserdampf rauscht bei einer konventionellen Heizung ungenutzt durch den Schornstein. Die Energie, die für das Verdampfen des Wassers notwendig ist, wird erst beim Kondensieren wieder freigesetzt. Brennwertkessel nutzen dieses physikalische Prinzip. Statt 13 Prozent Wärmeverlust bei einer konventionellen Ölheizung und sogar 18 Prozent bei einer Erdgasheizung gehen in modernen Brennwertkesseln nur drei Prozent der eingesetzten Energie ungenutzt verloren.

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Wer sich entscheidet, seinen alten Heizkessel gegen eine Brennwertanlage zu tauschen, sollte dies am besten mit einem Heizungs-Check verbinden. Die maximale Ersparnis bringt nämlich ein moderner Heizkessel nur dann, wenn er optimal eingestellt ist. Beim Heizungs-Check überprüft der Fachmann, ob die Rohre ausreichend gedämmt sind, die Pumpleistung optimal eingestellt ist und die Vorlauftemperatur stimmt. Außerdem kann er mithilfe eines hydraulischen Abgleichs sicherstellen, dass jeder Heizkörper im Haus mit der erforderlichen Heizwassermenge versorgt wird. All diejenigen, die derzeit nicht in einen modernen Brennwertkessel investieren möchten, können ebenfalls mithilfe des Heizungs-Checks ihre Heizkosten deutlich senken. „Im Durchschnitt entdecken unsere Betriebe ein Einsparpotenzial zwischen zehn und 15 Prozent“, sagt Matthias Wagnitz, Referent für Energie- und Wärmetechnik beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

Solarthermie als Ergänzung

Die Brennwertheizung ist jedoch nicht nur für Modernisierer interessant: Auch im Neubausektor setzen viele Bauherren auf modernste Technik auf Basis fossiler Brennstoffe. Die meisten entscheiden sich dann für eine Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen. Besonders beliebt ist die Kombination mit einem Solarspeicher für die Warmwasserversorgung. Dies macht die Anlage noch deutlich effizienter. Oft kann während der Sommermonate das Wasser für Spüle und Dusche ausschließlich mithilfe von Solarenergie erhitzt werden. Über das gesamte Jahr gesehen, können bis zu 60 Prozent des Warmwassers aus erneuerbaren Energien stammen. Darüber hinaus kann mithilfe der Sonnenenergie die Heizung selbst unterstützt werden. So entlastet die Solaranlage den Brennwertkessel zusätzlich. Das funktioniert besonders gut bei Häusern, die nur wenig Wärme benötigen und diese über eine Flächenlösung, wie etwa eine Fußbodenheizung, verteilen. Wer überlegt, erst später eine Solaranlage zu nutzen, sollte trotzdem bereits beim Heizungskauf einen Kessel mit einem Solarspeicher, der über einen zweiten Wärmetauscher verfügt, auswählen. Das ist wesentlich günstiger, als zunächst eine Lösung mit einem normalen Speicher zu kaufen und diesen dann später gegen eine solartaugliche Anlage auszutauschen.

Öl oder Gas? Ansichtssache!

Eine Kombination mit erneuerbaren Energien zahlt sich aus. Ob die Anlage darüber hinaus mit Heizöl oder Erdgas betrieben wird, hängt von der Entscheidung des Hausherrn sowie von externen Faktoren ab. So ist nicht jedes Haus mit einem Erdgasanschluss ausgestattet. Deshalb erhält gerade in ländlichen Gegenden das Erdöl oft den Vorzug. Dort ist die Lagerung des Brennstoffs meist kein Problem. Der Ölpreis schwankt täglich; der Hausbesitzer kann das nutzen, um seinen Tank günstig aufzufüllen. Er kann jedoch auch Pech haben und draufzahlen. Dafür gibt es keine monatliche Grundgebühr, die bei Erdgas sehr wohl fällig wird. Erdgas benötigt allerdings keinen Stauraum und der Preis schwankt weniger stark.

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